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Für mich war es schon immer ein wichtiger Teil an diesem Blog, euch auch die Retro Mode und vor allem die kleinen tollen Labels – die es in diesem Vintage Bereich gibt – näherzubringen. Das möchte ich dieses Jahr wieder mehr vertiefen.
Lange bevor es uns so einfach gemacht wurde auf Instagram und durch Influencer auf Shops aufmerksam gemacht zu werden, tat man sich noch schwer. Man war faul. Man mochte vielleicht einen anderen besonderen Stil, wollte auf Nachhaltigkeit achten, aber wo anfangen? Wenn man sich kurz bemühte, fand man höchstens Labels im Ausland oder die ein andere niedliche Marke bei Dawanda. Doch größtenteils landete man am Ende dann doch wieder in einer der großen Ketten im Einkaufszentrum. Und tastete sich langsam ran. So war es zumindest bei mir. Deshalb, diese Beiträge.
Mittlerweile ist die Szene viel größer, vielfältiger. Und es ist so einfach geworden bei kleinen Shops im Vintage Stil zu bestellen. Man muss nicht mehr zwingend aufs Ausland ausweichen. Vor allem jetzt in der Pandemie, freuen sich diese kleinen Marken wenn sie unterstützt werden.
Wir beginnen mit einem Berliner Label: Femkit.
Letztes Jahr stieß ich über Instagram auf diese schönen Kleider und vor allem Röcke. Ich suchte lange einen Rock der glockig geschnitten ist, weit schwingt und länger ist als das Knie. So fand ich diesen einen Rock (“Nathalie”) aus der Herbst/Winter Kollektion 2020 und fühlte mich wie Outlander entsprungen. Ein schönes Muster, Farbe und etwas dickeres Material (perfekt für kalte Tage!) waren das I-Tüpfelchen. Und ich war überrascht, dass ich Femkit noch nicht kannte. Klassische Schnitte, feminine Muster, tolle Stoffe mit einem Hauch Cottage Core.
Schnell kam ich mit der Gründerin Cindy ins Gespräch und wir vereinbarten dieses kleine Interview:
Interview mit Gründerin Cindy Schlobinsky
Entstehungsgeschichte: Wie wurde Femkit gegründet?
Femkit wurde im Oktober 2011 gegründet. Im Februar 2012 eröffnete Cindy Schlobinsky einen DaWanda Shop mit ihren ersten acht Kleidern. Als studierte Designerin und Autodidaktin erschuf sie sich in ihrem 20m2 Atelier in einem Hinterhof im Berliner Wedding einen eigenen Look rund um ihre Designs, setzte die Kleider gekonnt in Szene und gestaltete Layout und Fotos komplett nach ihren Vorstellungen. Etwas, was sich die Designerin und leidenschaftliche Fotografin bis heute nicht nehmen lässt.
Der Shop stieß innerhalb kurzer Zeit auf große Resonanz, sodass Team und Sortiment rund um Femkit sich seither stetig weiterentwickeln und wachsen. Während die ersten Kleider noch auf Haushaltmaschinen genäht wurden, konnten mit den Jahren professionelle Maschinen und Mittel beschafft werden, um dem Traum der eigenen Produktionsstätte näher zu kommen.
Seit 2014 sitzt Femkit im Berliner Prenzlauer Berg. Zunächst mit dem Fokus auf Verkauf im eigenen Store befand sich das Label unter der Schirmherrschaft der neu gegründeten Modekonstrukt GmbH in der Eberswalder Straße unweit des Mauerparks.
Nachdem DaWanda 2018 seine Türen schloss, gewann der eigene Onlineshop mehr und mehr an Bedeutung und die Femkit Community wuchs weit über die Grenzen Europas hinaus. Schließlich fand Femkit seine Heimat am Arnswalder Platz unweit des Stierbrunnens in der Danziger Straße. Hier tüftelt, werkelt und produziert das Femkit-Team rund um eure Kleider und Looks und kann seine kreativen Ideen auf großem Raum entfalten.
Was war eure Intention, warum Vintage-angehaucht?
Eigentlich sind unsere Kleider eher klassisch. Der Vintage Look entsteht nicht bewusst. Vielmehr wird auf eine zeitlose Silhouette geachtet, die die Weiblichkeit betont. Damit bewegen sich Femkits Designs fernab des Mainstreams und treffen den Nerv vieler Frauen, unabhängig von Alter und Größe.
Was ist das Besondere an Femkit?
Unsere Kollektionen sind limitiert. Da wir keine eigenen Stoffe produzieren, entstehen bei uns Kleinserien mit zum Teil wiederkehrenden Silhouetten. Somit leisten wir einen entscheidenden Beitrag zum Schutz der Umwelt und kreieren Lieblingsstücke fernab des Mainstreams.
Außerdem hat jede/r bei uns die Möglichkeit, sein Kleid passgerecht und nach individuellen Vorstellungen fertigen zu lassen. Längen, Ausschnitte, Farben und Formen sind sogar wählbar. Wir haben eine große Zahl an Stammkundinnen, die sich ihr Lieblingskleid immer wieder in anderen Stoffen und Farben neu nähen lassen. Damit entstehen erschwingliche Unikate, die nicht nur in ökologischer Hinsicht nachhaltig sind.
Was würdet ihr gerne den Frauen da draußen auf den Weg geben?
Lasst Euch nicht sagen, was ihr könnt oder dürft. Einfach machen. Der Bauch hat immer Recht.
Ist auch eine Herren – oder Kinder-Kollektion geplant?
2014 gab es eine kleine Menkit –Kollektion, die aber aufgrund der gestiegenen Nachfrage nach unseren Kleidern und Brautkleidern erstmal warten muss. Noch ist nicht ganz klar, wann wir uns dem Thema Mann bei Femkit wieder ganz widmen können.
Tiny Femkit gibt es seit 2020. Wir wurden immer wieder von Frauen und Mütter angesprochen, ob wir unsere Kleider nicht auch für ihre Töchter fertigen könnten. Im Herbst 2020 erschien erstmals eine kleine Kinderkollektion. Sie wird mit dem neuen Shop nochmals vertieft und erscheint dann neu im September 2021.
Das Kleid “E.L.O.U.I.S.E” im Partnlook: Die Kinderkollektion “Femkit Little”
Vielen Dank für das Interview!
Und wie toll ist es bitte, dass man sich immer wieder seinen Lieblingsschnitt neu auflegen lassen kann?
Oder Partnerlook mit seiner Tochter tragen zu können?
Falls ihr Lust auf mehr Inspirationen habt, schaut doch mal auf der Femkit Instagram Seite vorbei: @femkit oder direkt im Shop.
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