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Es ist mal wieder Zeit für etwas Geschichte. Wir wohnen im schönen Rhein Neckar Kreis der historisch viel zu bieten hat, unter anderem wurde uns das letzten Sonntag wieder bewusst. Bei einem Ausflug ins benachbarte Ladenburg bekamen wir neben viel Sonne, Hitze und Wespen auch viele Oldtimer zu sehen. Der Grund dafür war die Bertha Benz Fahrt 2015. Es gibt kaum noch Oldtimer-Veranstaltungen die solch eine Menge an Fahrzeugen aus der Frühzeit der Automobile vereint. Nicht nur die typischen Cadillacs der 50er Jahre präsentieren sich. Automarken die man teilweise nur noch aus Büchern oder Museen kennt, präsentierten sich teilweise mit ihren sehr außergewöhnlichen Hupen und zischten um die Wette. Insgesamt nehmen immer ca. 130 Fahrzeuge teil und seit 1988 wird die Memorial Route alle 2 Jahre ungefähr vom 31.07. – 02.08. nachgefahren und endet in einer Siegerehrung in Ladenburg.
Bevor ihr euch gleich fragt: “Was hat diese Bertha Benz noch mal genau gemacht?” und “Wann war das eigentlich?” etwas Geschichte in Kurzüberblick.
Die junge Frau von Carl Benz war gebürtige Pforzheimerin. In Mannheim hatte ihr Mann für den ersten gebauten Motorwagen, die ebenfalls erste Fahrerlaubnis am 01.08.1888 erhalten. Die 2 gemeinsamen Söhne baten ihre Mutter zu Beginn der Sommerferien mit ihnen eine Fahrt zu unternehmen, doch Berthas Mann hätte das wohl nie erlaubt. Dennoch ließ der Gedanke sie nicht los und so erfasste sie den Entschluss ein kleines Komplott gegen das Familienoberhaupt anzuzetteln. Der Plan war schnell gefasst. Ziel der ersten Fern-Automobilfahrt war Pforzheim – sie wollte Ihre Mutter bzw. die Oma ihrer beiden Söhne besuchen. So starteten sie am frühen Morgen zu Dritt und erreichten insgesamt erst nach ca. 106 km und über 15 Stunden Pforzheim! Ein kurzes Telegramm an Carl Benz versicherte, dass sie gut angekommen waren. Unter anderem heißt es, Bertha hätte unterwegs mithilfe ihrer Hutnadel die Benzinleitung von einer Verstopfung befreit und die kaputte Zündung mit ihrem Strumpfband repariert. Auch den dritten Gang haben wir ihr zu verdanken, denn Bergfahrten waren ohne zusätzliches Anschieben kaum möglich. Die Stadt Apotheke Wiesloch erlangte Bekanntheit und gilt als erste Tankstelle, da sie dort Ligroin (der damalige Kraftstoff) kaufen mussten. Als sie dann endlich in ihrer Heimatstadt ankam, war ihre Mutter nicht da, dafür aber die ganze Stadt in Aufruhr. Und so schaffte es Bertha Benz der Welt mit Ihrer Mut zu beweisen, dass der erste “pferdelose Wagen” ihres Mannes, es trotz vielen Gegnern zu wirtschaftlichen Ruhm schaffte.
Ihre Strecke ging durch folgende Ort (unter anderem auch durch meine Heimatstadt):
Mannheim, Feudenheim, Ilvesheim, Ladenburg, Schriesheim, Dossenheim, Heidelberg, Rohrbach (Heidelberg), Leimen, Nußloch, Wiesloch, Mingolsheim, Langenbrücken, Stettfeld, Ubstadt, Bruchsal, Untergrombach, Weingarten, Grötzingen, Berghausen, Söllingen, Kleinsteinbach, Wilferdingen, Königsbach, Stein, Eisingen, Pforzheim
Ich verliebte mich vor allem in die Modelle der 20er-30er Jahre. Mein heimlicher Wunsch für die Hochzeit, nur leider zu teuer…
So, jetzt habt ihr wieder Angeberwissen für die nächste Vintage Smalltalk Runde ;)
Liebe Chrissi,
ich habe dich für den “Liebster Blog Award” nominiert! Ich würde mich sehr freuen, wenn du teilnimmst und weiteren Blogs hilfst bekannter zu werden.
Küsschen
Peaches
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